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German

By Klaus Haberkern

ISBN-10: 3531166468

ISBN-13: 9783531166469

Pflege ist ein vieldiskutiertes, hochaktuelles Thema in alternden Gesellschaften. Bis heute sind die europäischen Länder jedoch nur unzureichend auf die weitere demographische Alterung und den entsprechend hohen Pflegebedarf vorbereitet. Gleichzeitig wissen wir noch viel zu wenig darüber, wie sich vor allem kulture- kontextuelle Strukturen auf die state of affairs pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen auswirken. Hierbei spielen Pflegesysteme (ambulante, stationäre Pflege, gesetzliche und normative Verpflichtung zur Pflege von Angehörigen) eine wichtige Rolle. Klaus Haberkern setzt an dieser Stelle an und nimmt in seinem Buch sowohl die familiale als auch die gesellschaftliche corporation der Pflege in den Blick. In einem Elf-Länder-Vergleich wird gezeigt, dass sich Pflegesysteme in Europa erheblich unterscheiden, wobei die Pflege in den mediterranen Staaten (famili- basierte Pflegesysteme) quickly ausschließlich von der Familie geleistet wird, während in den skandinavischen Wohlfahrtsstaaten (servicebasierte Pfle- systeme) die meisten älteren Personen professionell gepflegt werden. Diese Unterschiede lassen sich anhand von Mehrebenenanalysen sowohl auf indi- duelle und familiale Faktoren als auch auf institutionelle Strukturen und kulturelle Normen zurückführen. Die Untersuchung ist dabei in vielerlei Hinsicht innovativ, und zwar aufgrund der Abgrenzung des Themas im Rahmen der „care“-Diskussion, der theoretischen und empirischen Ausrichtung, der methodischen Herangehe- weise und nicht zuletzt aufgrund des internationalen Vergleichs, durch den sowohl Wohlfahrtsstaatsdifferenzen als auch länderspezifische Eigenarten herausgestellt werden. Die Studie ist Teil des vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojektes „Generationen in Europa“ an der Universität Zürich, einer umfassenden Untersuchung intergenerationaler Beziehungen unter Erwachsenen.

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Stone und Kemper 1989). Dennoch, es gibt Menschen in dieser Situation, und die mitunter großen Belastungen des Einzelnen und seiner Familie sollten trotz der eher geringen Anzahl an Betroffenen nicht übersehen werden. Mit einiger Berechtigung kann also gefragt werden: Stellen Ansprüche minderjähriger Kinder und fragiler Eltern konkurrierende Verpflichtungen dar? Können Angehörige dem Bedarf von ‚unten‘ und ‚oben‘ gleichzeitig gerecht werden? Werden Eltern gegenüber Kindern oder Kinder gegenüber Eltern bevorzugt behandelt?

In jüngeren Publikationen wird das Zusammenspiel von privaten und öffentlichen Leistungen noch stärker betont, wobei eine Komplementarität zwischen Staat und Familie angenommen wird. Ausgehend von Litwaks (1985) „task-specifity model“ wird dabei angenommen, dass informelle und professionelle Pfleger den Pflegebedarf nicht nur gemeinsam bedienen, sondern auch unterschiedliche Leistungen erbringen, zumindest jedoch unterschiedliche Aspekte in der Pflege betonen. Zunehmend wird in diesem Zusammenhang deshalb von der gemischten Verantwortung oder funktionalen Differenzierung gesprochen (Motel-Klingebiel et al.

In Dänemark, Schweden, den Niederlanden und der Schweiz besteht ein dichtes, flächendeckendes Netz an Pflegedienstleistern – entsprechend umfassend ist auch die Versorgung mit häuslichen und stationären Pflegeleistungen. Mehr als 15 Prozent der über 64jährigen erhalten in diesen Ländern professionelle Pflege. In Deutschland und Österreich, wo die professionelle Pflege seit Einführung der Pflegeversicherung 1995 bzw. des Pflegegeldes 1993 über ein Versicherungssystem finanziert wird, sinkt der Anteil auf 10 Prozent der über 64jährigen.

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Pflege in Europa: Familie und Wohlfahrtsstaat by Klaus Haberkern


by Ronald
4.1

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